Fujara

Die Fujara zählt zu den Obertonflöten, auch genannt die slowakische Hirtenflöte die meistens in Größen von 130cm -172cm gebaut wird, die wohl häufigste Stimmlage ist das G.

Ab und an sind auch Fujara in den Stimmlagen F# und F gefragt.

Im 14. Jahrhundert kamen sogenannte Walachen aus dem heutigen Gebiet von Rumänien über die Karpaten in das Gebiet der heutigen Slowakei. Sie waren Hirten, die es verstanden, die Schafe und Ziegen bis über 1000 Meter Höhe zu hüten. Diese Hirten nahmen aus ihrer Heimat Flöten mit, die jedoch nicht größer als 130 – 140 cm waren. Erst im Gebiet der „Hohen Tatra“, das die Ausläufer der Karpaten bildet, bauten die Walachen Fujaras von 170 cm.

Die Fujara wird auf der Naturtonleiter gespielt. Je nach Blasstärke verändert sich die Höhe des Tons. Eine typische Spielart ist der so genannte Rozfug. Dieser wird durch eine kurze, rhythmische Blastechnik erzeugt. Eine weiter typische Spielart ist das „Mumlanie“ (frei übersetzt: Flüstern) hierbei wird die Fujara nur sehr fein angeblasen.

Verwandt mit der Fujara ist die Konzovka, eine Obertonflöte. Diese ist 80 bis 100 cm lang und wird oben am Kopf des Instrumentes eingeblasen und hat keine Löcher. Der Ton dieser Obertonflöte wird ebenfalls durch die Einblasstärke verändert und wird durch die Hand am unteren Ende variiert.

Eine Fujara zu spielen ist ein wirklicher Genuss, der zum Spielen einlädt und den Hörer zum Träumen animiert. Die Fujara findet ebenfalls oft in der Musiktherapie ihre Anwendung, der Ton G ähnelt von seiner Eigenschwingung sehr der natürlichen Schwingung einer Menschlichen Zelle. So kann das Spielen mit einer Fujara  Harmonisierung auf allen Ebenen bewirken.

Der Bau einer Fujara gestaltet sich mitunter sehr schwierig und ich selbst finde, dass jede dieser Flöten einer ganz besonderen Aufmerksamkeit und Achtung bedarf; das fängt schon bei der Auswahl des passenden Holzes für eine Fujara an, dieses muss viele Jahre abgelagert und ruhig sein, denn erst das gewährleistet einen wirklich guten und vollen Klang einer Fujara.

Der Zeitpunkt des Bauens, die Verzierung der Fujara, der jeder Instrumentenbauer einen eigen kreativen Stil verleiht, fließt bei der Herstellung einer Fujara ganz individuell mit ein.

Da die Fujara mitunter sehr groß ist, wird dem Instrument ein sogenanntes Luftleitrohr gegeben, dass es dem Spieler ermöglicht, die 3 Grifflöcher, die sich am unteren Ende der Fujara befinden, zu greifen. Die Fujara wird stehend in leichter Grätschstellung gespielt. Der Spieler hält die Fujara mit Daumen und Mittelfinger der linken Hand und verschließt das obere Loch mit dem Zeigefinger. Daumen und Zeige- oder Mittelfinger der rechten Hand verschließen die unteren beiden Löcher, beide Hände ziehen die Fujara halbquer an den Körper.
Eine wichtige Rolle spielt beim Musizieren mit der Fujara die Zunge, die wie ein Ventil eingesetzt wird. So kann der Luftstrom gedrosselt werden, wenn die Zunge, wie beim št-Laut, an den inneren Gaumen gelegt wird. Der Grundton erklingt meist nur sehr labil und wird nicht benutzt.
Durch Teildeckung der Löcher und unterschiedliche Blasintensität werden die Töne angepasst. Die Fujara kann Klangspitzen bis zu 10 Oktaven erreichen, ab dem 5. Oberton verlieren sie ihre jedoch ihre Wirksamkeit.

Eines soll noch erwähnt sein, im Jahre 2005 wurde dieses Instrument in das Weltkulturerbe übernommen, allein diese Tatsache lässt schon erahnen was für ein wundervolles Instrument die Fujara ist.

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