Die Zeremonielle Bedeutung erfuhr die Indianische Flöte durch Ihren Einsatz bei Ritualen der Medizinmänner/Schamanen; daher rührt auch die Bezeichnung Gebetsflöte. Aus verschiedensten Materialien hergestellt ( Knochen, Schilf, Holz, was eben zur Hand war) wurde und wird die indianische Flöte bei Zeremonien, beim spirit- calling und dem bekannten Sonnentanz / Erdtanz gespielt.
Als eines der ältesten Instrumente wird sie durch Funde vor ca. 60000 Jahren datiert in Form einer pentatonisch gestimmten Knochenflöte.
Ihre Bauweise zeichnet sich besonders durch den oben auf der Flöte befestigten Block aus, den sogenannten Reiter, auch als Fetisch oder Totem bezeichnet, der oft symbolisch das Krafttier seines Besitzers darstellt. So ergeben sich bei den Indianischen Flöten (Native American Flute, NAF) wundervolle Möglichkeiten, das für die Tonbildung funktionelle Medium des Blocks als variantenreiches Verzierungsobjekt zu nutzen. Jede einzelne Indianische Flöte ist ein absolutes Einzelstück, individuell sowohl in Form als auch in ihrem besonderen Klangbild.
Viele Geschichten ranken sich um die indianischen Flöten (Native American Flute, NAF). So ist eine bekannt für die Liebesflöten, die Siyotanka:
Wenn ein Indianern um eine Braut werben wollte und zwar im Kampf erprobt, in der Redekunst jedoch wenig bewandert war, erbat er sich Hilfe bei dem Medizinmann bzw. Schamanen seines Stammes. Dieser baute für den jungen Mann dann die in einem Ritual empfangene Liebesflöte, die in Tonart und Stimmung und durch ihre besondere Bauweise genau dem entsprach, was er nun ohne Worte, allein durch sein Spiel auf zauberhafte Weise der Geliebten nun sagen konnte! Die Unbeschreiblichkeit der Liebe.
Sie spielt, was gesagt werden möchte, jedoch mit Worten nicht ausgedrückt werden kann.
Eine weitere Geschichte erzählt, wie der Mensch das Flötenbauen von Spirit erlernte:
Ein junger Indianer legte sich im Wald zur Ruhe als er den Wind in einem hohlen Baumstamm hörte, wie er wundervolle Melodien hervorbrachte und wünschte sich, etwas bauen zu können, um solch schöne Töne selbst spielen zu können. Er wusste nicht, wie er das anstellen sollte und bat Spirit um Rat.
Im Traum erschein ihm ein Specht, der Löcher in einen hohlen Ast pickte und genau zeigte, wo diese platziert werden sollen. Wieder erwacht macht sich der junge Mann daran, das im Traum von Spirit erfahrene in die tat umzusetzen. Er fand einen hohlen Ast und mit einem scharfen Knochensplitter bohrte er genau wie es ihm der Specht vorgemacht hatte, die Löcher in das Holz: Nun konnte er tatsächlich selbst Töne aus dem neuen Instrument locken und voll Freude und Dankbarkeit brachte er das Geschenk des Spirits in sein Dorf.
Allen Indianischen Flöten ist eines gemeinsam:
ein tiefer Respekt diesem wundervollen Instrument gegenüber, das einst als Geschenk Gottes/ des großen Geistes den Menschen gegeben wurde. Die indianische Flöte repräsentiert den mystischen Atem, der einströmt und ausströmt, den Fluss des Lebens, das Eintauchen der Seele in die Materie. Ein Indianer beschrieb das Bauen einer Indianischen Flöte so : entfernst du das Herzstück eines Astes, um eine Flöte zu bauen, ersetzt du es mit deinem Herzen. Wer mit dieser Achtung eine Liebesflöte, eine Gebetsflöte oder  eine einfache indianische Flöte baut, und sich  solcher Ur-Verbindung bewusst ist, der ist wahrhaft gesegnet ein beseeltes Instrument zu bauen.
Faszinierend ist, dass die indianischen Flöten ohne jegliche Notenkenntnisse einfach aus dem Herzen heraus gespielt werden können. Durch Ihre pentatonische Stimmung und ihren von Natur aus warmen Klang, der den Menschen wieder Weite und Verbindung zu sich selbst-innerlich wie äußerlich – spüren lässt, findet sie weltweit Anklang bei groß und klein. Selbst kleine Kinder können rasch in die wundervollen harmonischen Klänge  eintauchen und finden Freude  an ihrem frei improvisierten Spiel.
Eine Besonderheit möchten wir an dieser Stelle noch erwähnen. Die sogenannte „Drone Flute“.
Eine indianische Doppel-Flöte, die sowohl trapezförmig oder auch beide Rohre nebeneinander liegend gebaut wird. Ein Flötenkorpus stellt ohne Tonlöcher eine gleichbleibenden Bordunton, der zu allen Tönen des zweiten Korpus mit Tonlöchern passt. Die Stimmung des Grundtons beider Flöten ist minimal different (ca. 5 Cent) so dass beim gleichzeitigen Spielen beider Rohre eine derartige Schwingung entsteht, die sofort für den Spieler und auch seine Zuhörer im ganzen Körper als feines Vibrieren spürbar ist. Sie berührt intensiv wie ihre kleine Schwester auf der Seelen- und Herzensebene. Diese Schwingung synchronisiert in wenigen Momenten beide Hirnhälften (Hemisphären) auf sanfte Art und lässt Ruhe und Frieden Einkehr halten.